Von Quanten, KI und klugen Köpfen – das war die zweite Prämierung des BPW 2025

Was haben Spezialgase für Quantencomputer und eine Lernplattform für Meisterprüfungen gemeinsam? Beide wurden bei der zweiten Preisverleihung des Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg (BPW) 2025 ausgezeichnet – und stammen aus dem Gründungsland Brandenburg! Wir waren live dabei, als mutige Gründer:innen auf die Bühne traten – mit Ideen, die unsere Zukunft prägen könnten.

Was haben Spezialgase für Quantencomputer und eine Lernplattform für Meisterprüfungen gemeinsam? Beide wurden bei der zweiten Preisverleihung des Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg (BPW) 2025 ausgezeichnet – und stammen aus dem Gründungsland Brandenburg! Wir waren live dabei, als mutige Gründer:innen auf die Bühne traten – mit Ideen, die unsere Zukunft prägen könnten.

Bühne frei für Innovation und Vielfalt

Am 29. April war es soweit: Die zweite Prämierung des BPW 2025 fand im Auditorium Friedrichstraße statt. 201 eingereichte Konzepte, starke Pitches und ein voller Saal – die Innovationskraft der Region zeigte sich von ihrer besten Seite. Die Veranstaltung eröffnete Nancy Plaßmann, Mitglied des Vorstandes der Berliner Sparkasse (BSK), die den Stellenwert der Gründungsszene für die Hauptstadtregion unterstrich:

„Die Berliner Wirtschaft braucht Innovation, Kreativität und visionäre Ideen, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Vor allem aber brauchen wir Menschen, die den Mut haben, ihre Geschäftsideen umzusetzen. Es ist großartig, dass sich auch in diesen Zeiten viele trauen und gründen und damit Impulse für die Zukunft unserer Stadt setzen, damit auch Arbeitsplätze schaffen und unsere Wirtschaft stärken. Als Berliner Sparkasse fördern wir diesen Gründungsgeist und unterstützen die Gründerinnen und Gründer in enger Zusammenarbeit auf ihrem Weg zum eigenen Unternehmen – so wie der BPW, dem wir herzlich zum 30. Jahrgang gratulieren.“

Dabei verwies Plaßmann auch auf die aktuellen Gründungszahlen: In Berlin stiegen die Gewerbeanmeldungen im vergangenen Jahr um 2 Prozent – ein positives Signal. Besonders stark wächst dabei die Digitalwirtschaft mit rund 500 zusätzlichen Gründungen. Ein Thema, das auch die Berliner Sparkasse bewegt: Frauen in Führung, immerhin 45 Prozent bei der BSK, und das klare Bekenntnis zu Female Entrepreneurship und mehr Vielfalt in der Start-up-Szene. „Wir werden auch weiterhin für Gründung einstehen!“, so Plaßmann.

In 90 Sekunden zum Publikumsliebling

Neben dem Hauptpreis sorgte auch der Publikumspreis für Spannung. In nur 90 Sekunden mussten die Teams das Publikum von ihrer Idee begeistern. So lieferten die Finalist:innen nicht nur clevere Konzepte, sondern auch echte Bühnenmomente:

DeepFile zum Beispiel entwickelt eine europäische KI für besonders sensible Daten – für all die Informationen, „die zu heikel für ChatGPT sind“. Ein Thema, das in Zeiten von Datenschutz-Diskussionen den Nerv traf. Für einen besonderen Bühnenmoment sorgte KorrekturKumpel: Die clevere Plattform für Lehrkräfte, die das Messen von Kompetenzen im Unterricht erleichtert, setzte in ihrem Pitch auf einen sportlichen Überraschungseffekt. Ein Teammitglied eröffnete den Auftritt mit einem Flickflack – 50 Stunden musste er dafür üben. Er griff damit das Problem auf, dass eine Lehrkraft im Schnitt 50 Stunden pro Woche arbeitet und davon rund 20 Prozent mit Korrekturen verbringt. Ihre Mission: Lehrkräften ihre Freizeit zurückgeben.

Ebenfalls außergewöhnlich: Plant A  - TOOTHBRUSH mit der Idee, eine biologisch abbaubare Zahnbürste, die man nach Gebrauch einpflanzen kann. Statt Plastikmüll bleibt ein Pflänzchen zurück – ein Konzept, das beim Publikum für Zustimmung sorgte.

Am Ende setzte sich jedoch ein anderes Team durch: Easymeister. Mit dem Pitch-Motto „üben, üben, Easymeister“ überzeugte die digitale Lernplattform zur Vorbereitung auf die IHK-Meisterprüfung das Publikum und sicherte sich den Publikumspreis samt 2.000 Euro. Teammitglied Heiko Schwendtner berichtet: „Ich bin unglaublich erleichtert und freue mich sehr über den Publikumspreis. Nach der intensiven Vorbereitung ist es umso schöner, jetzt diesen Erfolg feiern zu dürfen. Das Preisgeld investieren wir in die Weiterentwicklung unserer Kurse und die Zusammenarbeit mit Dozentinnen und Dozenten. Ich kann allen Gründerinnen und Gründern nur empfehlen, beim BPW mitzumachen – das Feedback ist unglaublich wertvoll und man wächst mit jeder Teilnahme“.

Zukunftsrohstoffe „Made in Lausitz“

Die Jury hatte es bei der zweiten Wettbewerbsrunde nicht leicht: Aus 201 eingereichten Geschäftsideen stach ein Team jedoch besonders heraus. quantum grade materials (qgm) sicherte sich den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis. Das junge Unternehmen stellt das hochreine Spezialgas Silan-28 für Anwendungen in Quantencomputern und Röntgenoptik her – gewonnen aus einem bislang industriell nicht nutzbaren Rohstoff. Das Start-up produziert in der Lausitz, dem Herzen Europas, und sichert damit anderen europäischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen einen strategisch wichtigen Zugang zu diesen Gasen.

„Der Gewinn ist für uns ein wichtiges Signal und eine Bestätigung unserer Arbeit. Zusammen mit dem Förderprogramm ‚EXIST-Forschungstransfer‘ unterstützt er uns gezielt bei den nächsten Finanzierungs- und Wachstumsschritten. Mit den Mitteln wollen wir den Aufbau einer Laborprozess- und Forschungsanlage weiter vorantreiben und unser Team gezielt verstärken. Eine Teilnahme am BPW kann ich jeder Gründerin und jedem Gründer nur empfehlen – die hohe Qualität der Veranstaltung, der Jury und des Feedbacks sind eine echte Hilfe bei der Weiterentwicklung des eigenen Vorhabens“, sagte Dr. David Uebel, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei qgm.

Ein Abend für die Gründerszene

Die Prämierung war mehr als ein Wettbewerb: Sie wurde zum Fest der Ideen und Persönlichkeiten, zum Netzwerkabend und Mutmacher für Gründer:innen aus Berlin und Brandenburg. Denn dass Hightech-Start-ups und Bildungsplattformen, digitale Tools und soziale Innovationen auf einer Bühne zusammenfinden, zeigt die Vielfalt und Energie der regionalen Gründungsszene.

Wer jetzt Lust bekommen hat: Bis zum 20. Mai 2025 ist die Teilnahme an der dritten Wettbewerbsphase möglich. Alle Infos gibt es unter www.b-p-w.de.