Der „digitale Kühlschrank“ gegen Lebensmittelverschwendung: Die Gründerstory von Mealstock

Ist das noch haltbar oder kann das weg? Jeder und jede schmeißt hin und wieder Nahrungsmittel in den Müll, die eigentlich noch haltbar wären. Die Gründer von Mealstock haben eine App entwickelt, mit der die Lebensmittelverwertung optimiert und Nahrungsmittel vor dem frühzeitigen Wurf in Tonne gerettet werden können.

Gründungsteam Mealstock bei der Preisverleihung auf der Bühne mit dem Laudator und der Moderatorin

In Deutschland werden jährlich etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgt. Dabei landet nicht nur Verdorbenes, sondern allzu oft auch noch Essbares in der Mülltonne. Mealstock gibt Verbraucherinnen und Verbrauchern die Möglichkeit, ihre Lebensmittelverwertung via App zu optimieren. Dazu muss lediglich der Kassenbon abfotografiert und hochgeladen werden. Die App der Gründer Nick Sahling und Tim Satrya Funk stellt anschließend einen „digitalen Kühlschrank“ zusammen und ermittelt automatisch die Verfallsdaten der Lebensmittel. Nähern sich bestimmte Produkte der Haltbarkeitsgrenze, erhalten die Nutzerinnen und Nutzer Rezeptvorschläge zur Verwertung und mehr als 350.000 verschiedene Zubereitungsideen. Sprachsteuerung, Automatisierungsprozesse und KI-gesteuerte Services sorgen für ein benutzerfreundliches Erlebnis – alles für das selbsterklärte Ziel von Mealstock: „Never waste food again.“, mit der die Gründer auf der 1. Prämierung des BPW 2023 überzeugten und den Publikumspreis gewannen.

Mit dem BPW zum erfolgreichen Geschäftskonzept

Auf dem Weg hin zur Verwirklichung hat der BPW den Gründern in vielerlei Hinsicht weitergeholfen. „Der BPW hat uns dabei unterstützt, unsere Business-Idee weiter auszuarbeiten und zu konkretisieren“, erzählt Satrya Funk. „Außerdem hatten wir die Chance, wertvolle Kontakte zu knüpfen und einen Businessplan zu entwickeln, der von Expertinnen und Experten Schritt für Schritt bewertet wurde.“ Als besonders wertvoll erwies sich die durch den BPW unausweichliche Drucksituation eines Pitches. „Durch die Möglichkeit, unsere Geschäftsidee vor Publikum und einer Fachjury zu präsentieren, konnten wir unsere Präsentationsskills deutlich verbessern“, so Sahling.

Dass der Weg hin zu einer Gründung dennoch steinig ist, wissen die beiden Gründer. Zwischen Rechtsfragen, bürokratischen Notwendigkeiten und der Ressourcenbeschaffung auch noch nach Unterstützung zu suchen, ist kein einfaches Unterfangen. „Ein gutes berufliches Netzwerk und eventuell auch ein Mentor oder eine Mentorin können dabei helfen, essenzielle Frage der Gründung zu klären“, berichtet Funk. Wichtig ist aber nicht nur das Netzwerk, sondern auch das eigene Team: „Uns als Gründerteam verbindet ein starkes freundschaftliches Band und die gemeinsame Vision, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.“

Begeisterung und Hingabe als Schlüssel zum Erfolg

Wenn sie nach all ihren Erlebnissen Gründungsinteressierten einen Tipp mit auf den Weg geben dürften, würde dieser sich rund um Ehrgeiz und Durchhaltewillen drehen: „Man sollte als Team mit Begeisterung und Hingabe hinter seiner Geschäftsidee stehen“, sagt Sahling. Satrya Funk ergänzt: „Außerdem darf man sich nicht allzu leicht durch Rückschläge vom Weg abbringen lassen. Besser ist es, sich aktiv den Support zu suchen, den man braucht, um seine Idee zu realisieren.“ Noch befindet sich das Team in der Vorgründungsphase. Die nächsten Schritte sind aber bereits klar: „Aktuell ist die Gründung von Mealstock für das vierte Quartal 2023 geplant. Ab dem zweiten Quartal 2024 sollen Kundinnen und Kunden die App in allen gängigen Stores herunterladen können“, erklärt Sahling. Anhand von Kundenfeedback konnten die Gründer bereits eigene Marktforschungsergebnisse erheben, um ihre Idee bis dahin weiter auszudifferenzieren, so dass der Präzisierung und letztlichen Umsetzung der App gegen Lebensmittelverschwendung nichts mehr im Weg steht.