„Nirgends ist es leichter mit dem Netzwerk Ideen zu spinnen“ – der erste Kontaktabend des BPW 2023

Laptop aufklappen, Webcam an und los geht das Netzwerken. Auf der digitalen Plattform wonder.me fand kurz vor dem ersten Abgabetermin (15.11.2022) der erste Kontaktabend des BPW 2023 statt.

Viele Kreise mit Gesichtern auf einem Bildschirm

Hier konnten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer als kleine Kreis-Avatare frei bewegen, den direkten Austausch suchen und sich vernetzen. Auf der digitalen Bühne hieß zu Beginn Janine Korbaniak (Investitionsbank Berlin) aus dem BPW-Projektteam alle herzlich willkommen, erklärte die Plattform und machte deutlich, welche Möglichkeiten sich durch den Kontaktabend für Gründerinnen und Gründer ergeben: „Nirgends ist es leichter mit dem Netzwerk Ideen zu spinnen, Kontakte zu knüpfen und Wissen aufzubauen und genau darum soll es heute gehen.“

Gastgeber und Co-Moderator des virtuellen Abends war Tobias Ahrens, Leiter des Gründercenters Brandenburg der Berliner Volksbank: „Gründerin oder Gründer in Berlin und Brandenburg zu sein, ist aus meiner Sicht ein echtes Privileg. In einem kulturellen Schmelztiegel neue Ideen und Konzepte entwickeln und diese in einem interessierten Markt erproben zu können, ist ein klarer Wettbewerbsvorteil. Trotzdem braucht es auch einen gut ausgereiften Businessplan. Und wer den noch nicht hat, der ist beim Businessplan-Wettbewerb genau richtig!“

Gründerinnen und Gründer auf der Suche nach Austausch

Nach der Begrüßung startete die erste Netzwerkrunde. Mit dabei war unter anderem Cosima Kaibel. Sie möchte Studierenden und Forschenden mit ihrer Gründungsidee goodword akademisches Schreiben erleichtern. goodword soll zunächst Quellen prüfen und langfristig Best Practices dort vermitteln, wo sie gebraucht werden – „Grammarly for academics“ sozusagen.

Marie Radke nimmt zusammen mit Anna Koppmann beim BPW 2023 teil. Die Gründerinnen sind Absolventinnen des Studiengangs Produktdesign und Teil des Stipendienprogramms der UdK Berlin. Zusammen haben sie die first aid gloves entwickelt. Es handelt sich hierbei um Einweghandschuhe, die mit Erste-Hilfe-Instruktionen bedruckt sind. „In Deutschland wird oft keine Erste Hilfe geleistet. Das liegt daran, dass das Wissen veraltet oder vergessen ist. Die Piktogramme auf unseren Handschuhen sind so einfach verständlich, dass man genau weiß, was man machen muss“, erzählt Marie Radke.

Vier Unternehmen, drei Pitches

Vier Teams haben die Möglichkeit bekommen, beim ersten Kontaktabend ihre Geschäftskonzepte zu pitchen. Als Erster betrat Rene Meyer der FamilyRocks Boulderhalle die digitale Bühne. Seine Boulderhalle bietet speziell ein Angebot für Kinder an. Die Kletterwände wurden so konzipiert, dass bereits Kinder ab zwei Jahren sie erproben können.  

Anschließend stellte Adam Skafi sein Unternehmen Quintic Digial vor. Das Team versteht sich als Begleiter und Treiber der digitalen Transformation im Bildungssektor. Es bietet digitale Lösungen für Bildungsträger und befindet sich gerade in der Markteinführung der App Kiddling – ein System zur Dokumentation, Planung und Kommunikation für Kitas.

„Kreative und innovative Konzepte, individuell, wie eure Bedürfnisse, solide, wie das Holz, mit dem wir arbeiten“ – so lautet das Motto der Tischlerei Raummodul, die Gründer Björn Roßius nachfolgend vorstellte.

Auch das Team von Resility hatte vor zu pitchen. Doch die Technik machte den Gründern einen Strich durch die Rechnung. Aber dieser Pitch hätte sich gelohnt, denn die Resility GmbH definiert Cloud-Sicherheit durch das Konzept der Continuous Security Verification neu. Das Start-up hat sich zum Ziel gesetzt, Unternehmen bei der Bewältigung der zunehmenden Zahl erfolgreicher Cloud-Angriffe und Datenschutzverletzungen zu unterstützen. Beim nächsten Mal klappt es sicher.

Hilfreiche Tipps der Beraterinnen und Berater

Nach den Pitches stimmte das Publikum ab, welches Team gewinnen soll. Parallel zum Voting bestand weiter die Möglichkeit zum Austausch. Gründerinnen und Gründer hatten die Chance, sich von erfahrenen Expertinnen und Experten aus dem BPW-Kosmos beraten zu lassen. Einen wichtigen Tipp zur ersten Abgabe hatte zum Beispiel BPW-Jurorin Anna Schnekker parat: „Immer in das BPW-Handbuch schauen. Denn hier steht erklärt, wie man am besten ein Geschäftskonzept schreibt. Und wenn ich dann als Jurorin Konzepte prüfe und bewerte, sehe ich schnell, wenn Teilnehmende nicht ins Handbuch geschaut haben. Sie müssen nicht eins zu eins dem Schema folgen, aber man erkennt, wer sich damit überhaupt beschäftigt hat.“

Auch Claudia Wegener von der Deutschen Bank ist als Beraterin am ersten Kontaktabend unterwegs. „Ich achte immer auf Vollständigkeit! Wir, aber auch die Gründerinnen und Gründer, bekommen eine Checkliste. Und mit der schaue ich dann ganz genau. Ist auch wirklich alles da, was zum entsprechenden Abgabetermin da sein soll? Auch die Lebensläufe sind sehr wichtig. Was ich schön finde, ist, wenn man auf dem Lebenslauf auch ein Foto findet, damit man sich die Person dahinter besser vorstellen kann.“

Expertentalk „Fördern und Finanzieren“

Bevor dann der Expertentalk startete, wurden die Gewinner der Pitchsession gekürt: Die FamilyRocks Boulderhalle erreichte Platz drei, auf Platz zwei landete die Tischlerei Raummodul und der erste Platz - und damit auch das Preisgeld von 1.500 Euro - ging an Quintic Digial. Wir gratulieren!

Nun betraten neben Tobias Ahrens auch Peter Straub der BürgschaftsBank Berlin und Tilo Hönisch der Investitionsbank des Landes Brandenburg die digitale Bühne. Zum Thema „Fördern und Finanzieren“ beantworteten Peter Straub und Tilo Höhnisch alle wichtigen Fragen, zum Beispiel: Ab welchem Entwicklungsstadium sollte man einen Businessplan bei einer Bank vorstellen? „Für uns ist der Businessplan wichtig, aber nicht das Hauptargument. Der Plan muss zur Vorstellung bei einer Bank noch gar nicht so weit sein, wenngleich ich mir immer wünsche, Leute vor mir zu haben, die selbst, aber auch mit einem guten Konzept überzeugen. Wenn beides miteinander einhergeht, ist das die beste Kombination“, sagt Tilo Höhnisch. „Wir schauen neben dem Businessplan auch auf die Menschen. Der Funke sollte schon überspringen. Was für uns auch wichtig ist: Dass man schon mal recherchiert hat, ob es für das Produkt oder die Dienstleistung überhaupt den Markt gibt. Also der Proof of Concept sollte schon dabei sein“, ergänzt Peter Straub.