Auf Schnitzeljagd die Welt entdecken: Die Gründungsstory von TripLeap

Bei der 1. Prämierung des BPW 2024 überzeugte das Team von PlayTravel das Plenum und gewann den Publikumspreis. Drei Monate später gibt es das Start-up nicht mehr. Aus PlayTravel wurde TripLeap. Wie es dazu kam und welche Folgen der neue Name für das Geschäftsmodell hat.

Das Team von PlayTravel trat bei der 1. Prämierung des BPW 2024 mit einer innovativen und interaktiven Buchungsplattform an, die es Familien und Pädagoginnen und Pädagogen ermöglichen sollte, kinderfreundliche Aktivitäten in einer beliebigen Stadt zu suchen, zu vergleichen und einfach zu buchen. Zudem überzeugte das Start-up um das Team Anastasiia Borovyk, Dr. Julia Korensky und Maria Sobur bereits damals mit der Entwicklung eigener Aktivitäten für Kinder, wie Schnitzeljagden oder kinderfreundlicher Routen in verschiedenen Städten.

„Mit TripLeap haben wir unsere Mission neu definiert. Statt eines Marktplatzes für externe Aktivitäten, konzentrieren wir uns jetzt voll und ganz darauf, selbst immersive Schnitzeljagden zu entwickeln. Unsere Leidenschaft liegt darin, Lernen und Spielen zu verbinden und Kindern damit unvergessliche und lehrreiche Erlebnisse zu bieten“, erzählt Dr. Julia Korensky, die in allererster Linie die Produktentwicklung vorantreibt. Während es bei Play Travel im ersten Ansatz vor allem darum ging, bestehende Aktivitäten zu vermitteln, geht es bei TripLeap nun darum, Bildung und Spaß in eigenen familienfreundlichen Inhalten zu kombinieren. „Unser Team aus Pädagoginnen und Pädagogen, Kulturerbe-Expertinnen und -experten, Architektinnen und Architekten sowie Historikerinnen und Historikern ist darauf spezialisiert, Erlebnisse zu schaffen, die nicht nur Spaß machen, sondern auch intellektuell und kulturell bereichernd sind“, ergänzt Maria Sobur, die die Bereiche IT und Marketing verantwortet.

Auf Schnitzeljagd durch Berlin und Malaga

TripLeap will es Familien und im Speziellen Kindern ermöglichen, einen Ausflug oder eine Reise für eine Schnitzeljagd zu nutzen und quasi nebenbei etwas zu lernen. Einerseits entwickelt das Start-up dafür eigene kuratierte Schnitzeljagden in Form von haptischen Boxen, digitalen Spielen und Klassen-Sets. Zudem ist es mit der Ausarbeitung eines digitalen Markplatzes für von Nutzenden selbst erstellte Produkte beschäftigt. „Mithilfe unseres benutzerfreundlichen Content-Management-Systems (CMS) und der Integration von KI-Technologie werden Pädagoginnen und Pädagogen sowie Fachexpertinnen und -experten aus verschiedenen Bereichen ohne Programmierkenntnisse dazu befähigt, eigene Schnitzeljagden und Routen zu erstellen, sie in mehrere Sprachen zu übersetzen und durch den Verkauf auf unserer Plattform ganz nebenbei ein passives Einkommen zu generieren“, so Julia Korensky die ergänzt: „Unser Ziel ist der Aufbau eines globalen Netzwerks von Expertinnen und Experten sowie Pädagoginnen und Pädagogen, die Wissen für Kinder spielerisch aufbereiten“.

Den baldigen Gründerinnen ist dabei durchaus bewusst, dass so ein Netzwerk die Gefahr birgt, dass neue Inhalte nicht schnell genug geprüft werden können. Deshalb werden in die Benutzeroberfläche des CMS fortschrittliche KI-Assistenten integriert, die vorab die Content-Qualität überprüfen, um sie frei von Verzerrung, Manipulation und Fehlern zu halten. Aktuell gibt es bereits Schnitzeljagden in haptischer Form für Berlin, Cottbus und Malaga in den Sprachen Deutsch, Englisch, Ukrainisch und Russisch. Die digitalen Versionen sollen bald folgen.

Die Welt gemeinsam mit Kindern entdecken

Die Idee zu einer Plattform, die es ermöglicht, Reisen für Kinder zu einem spielerischen Abenteuer zu machen, entstand, als sich Dr. Julia Korensky und Maria Sobur beim Masterstudium an der BTU Cottbus Senftenberg kennenlernten. Ihre gemeinsamen Interessen: Bildung und Reiselust. Ihre gemeinsame Herausforderung dabei: Die Einbindung ihrer eigenen Kinder in die Reisepläne.

„Wir haben festgestellt, dass viele Eltern, einschließlich uns selbst, Schwierigkeiten haben, während ihrer Reisen oder in der Freizeit ansprechende und lehrreiche Aktivitäten für ihre Kinder zu finden. Julia begann eigene Schnitzeljagden, Rätsel und Quests für ihre Tochter zu entwickeln, um die Reiseerfahrungen ihrer Familie zu verbessern. Ich erkannte das Potenzial der Digitalisierung solcher Familienabenteuer und war begeistert von der Idee“, blickt Maria Sobur zurück.

Noch befindet sich das Start-up in der Vorgründungsphase. Wichtiger als ökonomischer Erfolg ist ohnehin die Motivation hinter dem Projekt. „Wir wollen nicht nur Geld verdienen. Wir wollen einen echten Beitrag zur Verbesserung von Familienerlebnissen leisten. Um dies zu erreichen, nehmen wir jede Kritik an und gehen den Weg als Team weiter. Es gibt keine Egos, da wir davon überzeugt sind, dass hervorragende Produkte nur durch gegenseitigen Respekt und gemeinsame Anstrengung entstehen können“.

Einen Teil zum Umdenken und der ständigen Weiterentwicklung hat auch der BPW beigetragen, berichtet Maria Sobur: „Allein die Vorbereitung war eine wichtige Herausforderung und Teamarbeit, die uns half, den Blick zu schärfen und Ziele für das Unternehmen zu setzen. Zusätzlich erhielten wir am Ende wichtige Hinweise von den Jurorinnen und Juroren, konnten unser Netzwerk erweitern und vieles mehr. Die Teilnahme war eine wertvolle Erfahrung für uns und hat uns geholfen, unser Unternehmen weiterzuentwickeln. Wir sind fest entschlossen, die Welt der Reisen mit Kindern zum Besseren zu verändern, und glauben daran, dass sogar der Besuch anspruchsvoller Orte für Kinder faszinierend und lehrreich sein kann“.