Wo sonst spannende Fußballspiele ausgetragen werden, traten jetzt die Final-Teams der zweiten Phase im BPW gegeneinander an. Die Berliner Sparkasse hat zur zweiten Prämierung in die Alte Försterei, das Stadion des 1. FC Union Berlin, geladen. Neben dem Zugang zu den Blöcken B3 und C1 erhalten die Teams (endlich) wieder eine Bühne mit Publikum. Zusätzlich wurde live gestreamt. „Wir genießen das heute! Es ist so schön, Sie mal wieder zu sehen“, begrüßte Madlen Dietrich vom BPW-Projektteam (UVB) die Gäste zusammen mit Christina Arend (ILB) und Dirk Maass (IBB).
Gastgeber Olaf Schulz, Generalbevollmächtigter der Berliner Sparkasse, freute sich ebenfalls über die zahlreichen Gäste: „Man spürt die Energie im Publikum. Es ist heute wirklich anders. Live ist live!“ Für das Publikum vor Ort und zuhause vor den Bildschirmen hatte die Berliner Sparkasse zudem eine Überraschung vorbereitet: „Wir verlosen am Ende vier eiserne Union-Fanpakete. Zwei Pakete an das Publikum hier vor Ort und zwei Pakete an das Livestream-Publikum.“
„Wir haben zwar damals nicht gewonnen, sind aber noch da!“
Tipps und Tricks zur Gründung, gab es von zwei ehemaligen BPW-Teilnehmern. Alexander Dahlbüdding von budatec und Tobias Seidl von Nia erzählten ihre Gründungsstorys. „Der BPW war eine gute Grundlage für die gesamte Gründung“, erzählt Dahlbüdding. „Wir haben zwar damals nicht gewonnen, sind aber noch da!“ Auch das Team von Tobias Seidl gewann den BPW damals nicht, hat aber aus der BPW-Teilnahme auch viel mitgenommen. Dr. Christian Segal, Vertriebsleiter Digitalwirtschaft der Berliner Sparkasse, fasste es veranstaltungsortgerecht zusammen: „Die Wahrheit liegt auf dem Platz! Hier zu gewinnen ist sehr gut, um durchzustarten, entscheidet aber nicht darüber, wer sich später im Markt durchsetzt.“
„Motivierendes Lärmen, lautes Singen und Anfeuerungsrufe sind ausdrücklich erwünscht.“
Bevor die drei Finalteams für den Publikumspreis pitchten, gab Madlen Dietrich einen entscheidenden Hinweis an das Publikum und verwies auf ein Schild, das über dem Eingang zum Fußballfeld hing: „Motivierendes Lärmen, lautes Singen und Anfeuerungsrufe sind ausdrücklich erwünscht. Nehmen Sie sich das zu Herzen und feuern Sie die Teams an!“
Den Anfang machte Benjamin Viehauser von Bilateralstimulation.io. Das Team entwickelte eine Software und dazugehörige Hardware, die eine spezielle Form der Traumatherapie ortsunabhängig, digital und datengetrieben ermöglicht.
Auch das Team von Memodio, das in der ersten Phase Platz eins erreichte, erhielt erneut die Chance, vor dem Publikum zu pitchen. Gründer Felix Bicu stellte die eigens entwickelte digitale Gesundheitsanwendung für die Behandlung und Prävention von Demenz vor. Die App bietet ein individualisierbares und digitales Therapieprogramm, welches Betroffene im Alltag unterstützt.
Max Schubert von Mio Health pitchte ebenfalls eine App im Gesundheitsbereich. Das Team entwickelte einen digitalen Coach, der Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch ein individuelles Gesundheitsprogramm leitet und Hilfestellungen bietet.
Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg: The Place to be!
Während die Gäste vor Ort als auch vor den Bildschirmen über den Publikumspreis abstimmten, sprachen Michael Biel, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Berlin, Hartmut Heilmann, Abteilungsleiter Wirtschaftsordnung, Gründungen, Außenwirtschaft im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg und Gastgeber Olaf Schulz im Talk mit Moderatorin Christina Arend über die Gründungsszene und -themen der Hauptstadtregion. „Berlin ist weithin für Gründerinnen und Gründer ‚the Place to be‘ und trotz Corona hatten wir viele Neugründungen in der Hauptstadt. Aber ich habe einen Wunsch: In Berlin wird viel erdacht und produziert. Und wenn wir es hinbekämen, dass die klugen Ideen in dieser Stadt dabei helfen, die Berliner Verwaltung zu modernisieren und zu digitalisieren, dann hätten wir alle was davon“, sagt Biel. Doch auch Brandenburg macht als „Place to be“ der Hauptstadt Konkurrenz: „Tesla ist in aller Munde. Während es früher immer hieß: ‚Where is Brandenburg?‘ bekommen wir jetzt viele Nachfragen für Gründungen aus den USA“, erzählt Heilmann.
Nur BPW-Hardcore-Fans
Die Stimmen wurden ausgezählt, das Gewinner-Team des Publikumspreises steht fest. Memodio konnte die Gäste überzeugen und gewann 2.000 Euro. „Das ist eine sehr gute Bestätigung für uns und zeigt, wie wichtig es ist, über das Thema Demenz zu sprechen. Als nächstes brauchen wir Kundenfeedback. Dass die Menschen uns sagen, was wir verbessern müssen, ist so viel mehr wert als Geld“, sagt Gründer Felix Bicu.
Bevor das Siegerteam verkündet wurde, beglückwünscht Olaf Schulz alle Top 10-Teams der zweiten Phase: „Wir haben vorhin im Stadion gesehen, auf welcher Tribüne die Ultras sitzen, also die Union-Hardcore-Fans. Jetzt hoffe ich natürlich, dass wir auch nur BPW-Hardcore-Fans hier sitzen haben. Und das werden wir jetzt mal testen: einen ultramäßigen Applaus für alle zehn Gründerteams!“
Doch am Ende gewann nur ein Team die zweite Phase: Bilateralstimulation.io konnte die Jury überzeugen und erhielt 15.000 Euro. „Mit sowas rechnet man nie. Mein Mitgründer und ich haben in der letzten Nacht noch die Präsentation vorbereitet. Es ist einfach schön, das jetzt honoriert zu bekommen. Das Geld können wir sehr gut gebrauchen, um mit unserem derzeitigen Prototypen jetzt in Produktion zu gehen“, sagt Gründer Benjamin Viehauser.
Zum Schluss wurden die Gewinnerinnen und Gewinner der eisernen Union-Fanpakete gekürt und der Anpfiff für einen erfolgreichen Netzwerkabend gegeben.